Was ist default mode network?

Das Default Mode Network (DMN) ist ein Netzwerk von Gehirnregionen, das aktiv ist, wenn das Gehirn nicht aktiv an einer bestimmten Aufgabe beteiligt ist. Es wurde erstmals in den 1990er Jahren entdeckt und hat seitdem viel Aufmerksamkeit in der neurowissenschaftlichen Forschung erhalten.

Das DMN besteht aus verschiedenen Regionen, darunter der posteromedialen Kortex, der mediale präfrontale Kortex und der mediale temporale Kortex. Diese Regionen sind miteinander verbunden und bilden ein Netzwerk, das für verschiedene kognitive Funktionen verantwortlich ist.

Das Default Mode Network ist aktiv, wenn eine Person Tagträumereien hat, in soziale Interaktionen verwickelt ist oder sich selbstbezogenen Gedanken oder inneren Reflexionen widmet. Es wird angenommen, dass das DMN eine Rolle in der Selbstreflexion, der sozialen Kognition, der autobiografischen Erinnerung und der Planung von zukünftigen Handlungen spielt.

In der neurowissenschaftlichen Forschung hat das DMN auch eine Verbindung zu verschiedenen psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angstzuständen, Autismus und Alzheimer-Krankheit gezeigt. Abweichungen in der Aktivität oder Konnektivität des DMN können auf bestimmte Störungen hinweisen oder als Biomarker dienen.

Es gibt verschiedene Methoden, um das DMN zu untersuchen, darunter funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI), Elektroenzephalographie (EEG) und Positronenemissionstomographie (PET). Diese Techniken ermöglichen es den Forschern, die Aktivität und Konnektivität des DMN während des Ruhezustands oder bei spezifischen Aufgaben zu untersuchen.

Insgesamt ist das Default Mode Network ein wichtiges Netzwerk des Gehirns, das für verschiedene kognitive Funktionen und psychische Prozesse von Bedeutung ist. Durch die weitere Erforschung des DMN hofft die Neurowissenschaft, ein besseres Verständnis von Gehirnerkrankungen zu erlangen und möglicherweise neue Ansätze für deren Diagnose und Behandlung zu entwickeln.

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